Intervallaufnahme mit der Kamera ohne Interne Funktion
Die Funktion für eine Intervallaufnahme ist simpel, daher ist es für mich unverständlich, warum nicht zumindest die Systemkameras von der Nikon 1 Serie in ihren Modellen diese Option anbieten. Nun gut, dies war kein Kaufkriterium, wäre aber schön gewesen. Ich selbst verwende die Nikon 1 J3 (die J1 hat die Intervallaufnahme), allerdings sollte mein Beispiel auch für andere Kameras funktionieren. Grundsätzlich geht es darum einen Servo auf den Auslöser zu drücken. Für diesen Zweck habe ich aus Aluminium Eckschienen eine Vorrichtung gebaut.
Wie schon am Bild zu erkennen ist, sollten zum Schutz die Alu Eckschienen nach der Verarbeitung abgerundet und ggf. mit Filzaufklebern beklebt werden.
Die Materialliste:
- Alu Eckschienen ca. 20cm
- Filzaufkleber
- ein paar 3mm Schrauben und entsprechende Muttern
- Mini Servo mit ca. 10 Ncm
- Eine passende Schraube zur Kamera dass mit dem Stativ auch verschraubt werden kann. (siehe folgendes Bild)
Zum Ansteuern wird der Netduino mit einem passenden Shield zur Ansteuerung für einen Servo verwendet. Die geringe Belastung kann das Board verkraften. Bei Normalen und größeren Servos wird eine Externe Stromversorgung notwendig.
Der Aufwand des Programmcodes gestaltet sich übersichtlich. Zusehen ist, dass noch ein Analoger Wert eingelesen wird, worauf ich im nächsten Absatz zu sprechen komme.
public class Program // Ansteuerung des Servos für den Auslöser. // Led Status wiedergeben. // Einen Zähler. // Nach wie viel Sekunden soll ausgelöst werden. public static void Main() // Mittelstellung bei 1,5ms while (true) // Hinweis: bei Netduino 1 wird ein Wert gelesen von 0 bis 1023. _Servo.SetPulse(periode, 1710); // 1710 ist eine Einstellung, an meiner Kamera // Zähler Zurücksetzten. _IntervallCounter++; // Zurückstellen. |
Das gleiche nochmal für den Arduino.
#include <Servo.h> void setup(){ // Dient zu Einstellgunszwecke void loop() |
Jetzt fehlt noch ein fester Wert für den Druckpunkt. Der Potentiometer wird an Pin A1 angeschlossen, die Spannungsversorgung muss beim Netduino mit 3,3V angelegt werden. Das Auslesen des Stellwertes erfolgt beim Netduino über Debug.Print() und wird über die Ausgabe angezeigt. Beim Arduino wird der Stellwert über dem Serial Monitor wiedergegeben. Je nach Belastung kann die Versorgung über USB instabil werden. Das zeigt sich dann, wenn der Servo beim Drücken des Auslösers leicht zittert. Später, mit einem 9V Akku oder Netzteil, sollten diese Schwierigkeiten nicht mehr auftauchen. Ansonsten muss der Servo einen eigenen Stromkreis erhalten, um zu verhindern, dass die Versorgung des Mikrocontrollers zu sehr schwankt und so zu einem Neustart des Programms führt.
Zu den Einstellungen der Kamera. Um ein schnelles Auslösen der Kamera zu ermöglichen, sollte auf den Kreativ Modus gewechselt werden. Die Blende, die Verschlusszeit und der Fokus sind am besten manuell festzulegen. Spätestens bei Nachtaufnahmen kommt man an diesen Einstellungen nicht vorbei. Achja, das Dateiformat JPG ist für die Ausgabe zu empfehlen. Mit dem NEF bzw. RAW ist das Bearbeiten im Video Schnittprogramm kaum machbar.
Tipp zur Nachtaufnahme: acht bis fünfzehn Sekunden für die Verschlusszeit bei maximal offener Blende reichen aus. Zu lange Belichtung führt dazu, dass die Sterne Streifen bilden, also praktisch gesehen wird die Erdrotation sichtbar. Die idealen Nächte mit Sternenhimmel sind in der Zeit um Neumond. Die besten Bedingungen sind Orte, die so dunkel sind, dass beim Hinabsehen die eigenen Füße nicht mehr zu sehen sind.
Nun noch ein paar Aufnahmen, die ich mit meiner Apparatur erstellt habe.
Zu guter Letzt auch noch der Quellcode zum Herunterladen.
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